Ausgabe Juli 2022

 

Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt (jeweils Barumsatz*) sowie E-Commerce

1. Gesamt

Veränderung Juni 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Juni 2022 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 6,2 Prozent unter dem vom Juni 2021, der Absatz ebenfalls 6,2 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise lagen auf dem Niveau des Vorjahresmonats.

Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2022 lag der Absatz in den fünf Vertriebswegen 2,2 Prozent über dem von Januar bis Juni 2021.

2. Umsatzveränderung

Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Juni 2022 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 6,2 Prozent unter dem vom Juni 2021.

3. Editionsformen

Umsatzveränderung Juni 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Juni 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 7,5 Prozent unter dem vom Juni 2021.   

Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 1,0 Prozent unter dem von Januar bis Juni 2021.   

4. Warengruppen

Umsatzveränderung Juni 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Juni 2022 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 2,9 Prozent unter dem vom Juni 2021.  

Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2022 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 8,6 Prozent über dem von Januar bis Juni 2021.  

Vertriebsweg Sortimentsbuchhandel (nur Barumsatz*)

1. Gesamt

Veränderung Juni 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Juni 2022 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 3,5 Prozent unter dem vom Juni 2021, der Absatz ebenfalls 3,5 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise sanken im Schnitt um 0,1 Prozent.    

Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2022 lag der Absatz im Sortimentsbuchhandel 19,4 Prozent über dem von Januar bis Juni 2021.   

2. Umsatzveränderung

Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Juni 2022 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 3,5 Prozent unter dem vom Juni 2021.

3. Editionsformen

Umsatzveränderung Juni 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Juni 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 4,9 Prozent unter dem vom Juni 2021.   

Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 12,9 Prozent über dem von Januar bis Juni 2021.   

4. Warengruppen

Umsatzveränderung Juni 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Juni 2022 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 1,2 Prozent unter dem vom Juni 2021.   

Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2022 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 20,1 Prozent über dem von Januar bis Juni 2021. 

Kurzkommentar zur Situation im Buchmarkt

Gedämpfte Stimmung auf dem Buchmarkt: Juni im Rückstand

Im Juni fällt die Bilanz sowohl im Gesamtbuchmarkt als auch im Buchhandel vor Ort negativ aus: Im Vergleich zum Vorjahresmonat wanderten weniger Bücher über die Ladentheke und in den Einkaufwagen, was sich bei einem gleichbleibenden Niveau der bezahlten Preise direkt in Umsatzrückgängen niederschlägt. Zwar fällt das Minus im Sortimentsbuchhandel geringer aus als im Gesamtmarkt, die Umsatzlücke im Vergleich zum Vor-Pandemie-Niveau bleibt dennoch insbesondere im Sortimentsbuchhandel groß.

Die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt bewegten sich im Juni 2022 zusammen 6,2 Prozent unter denen des Vorjahresmonats. Für das erste Halbjahr 2022 ergibt sich kumuliert nur noch ein kleines Umsatzplus von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – nahm im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenfalls um 6,2 Prozent ab. Die bezahlten Preise liegen auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums: Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen im vergangenen Monat wie im Vergleichsmonat 14,00 Euro pro Buch.

Zur Einordnung der Ergebnisse ist weiterhin der Vergleich mit dem „normalen“ Jahr 2019 aufschlussreich, also dem Jahr vor Beginn der Pandemie: Kumuliert ergibt sich im Vergleich mit dem ersten Halbjahr des Jahres 2019 ein Umsatzrückgang um 3,0 Prozent.

Im Sortimentsbuchhandel fällt das Minus im Juni des aktuellen Jahres etwas geringer aus in der Zusammenschau der Vertriebswege: Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnten hier 3,5 Prozent weniger Umsatz erzielt werden – bei einem Verkaufstag weniger als im Vergleichsmonat. Kumuliert ergibt sich so für das erste Halbjahr 2022 ein Umsatzplus von 15,3 Prozent, hier spiegeln sich deutlich die mehrmonatigen Ladenschließungen im vergangenen Jahr wider. Beim Absatz verzeichnet das Sortiment im Juni 2022 ebenfalls ein Minus von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahrsmonat. Die bezahlten Preise sanken im Schnitt leicht um 0,1 Prozent auf 13,93 Euro.

Das Vor-Pandemie-Niveau ist allerdings immer noch recht weit entfernt: Kumuliert wurde im Buchhandel vor Ort im ersten Halbjahr 2022 11,1 Prozent weniger Umsatz erzielt als im gleichen Zeitraum 2019.

Die Warengruppen konnten im Juni fast ausnahmslos nicht an die Ergebnisse des Vorjahresmonats anschließen (alle Vertriebswege). Ein kleines Plus können wie schon im Mai nur die Reisebücher verbuchen (plus 1,0 Prozent). Die Belletristik – die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe – verpasst das Niveau des Vorjahresmonats um 2,9 Prozent. Die Liste der meistverkauften Belletristik-Titel in den hier betrachteten Vertriebswegen wird im Juni von „Bretonische Nächte“ von Jean-Luc Bannalec angeführt (Kiepenheuer & Witsch), das erst Ende Juni erschienen ist. Platz zwei geht an „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus (Piper) und die Taschenbuchausgabe von „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens (Heyne) kann nach einer kleinen Pause wieder in die Top 3 zurückkehren.

Die Kinder- und Jugendbücher liegen im Juni mit einem Minus von 4,0 Prozent etwas deutlicher unter dem Vorjahresmonat. Hier kann sich das Ende Juni erschienene Jugendbuch „Crescent City – Wenn ein Stern erstrahlt“ von Sarah J. Maas (dtv) an die Spitze der Bestsellerliste setzen und verdrängt „Die Schule der magischen Tiere. Endlich Ferien 7: Max und Muriel“ von Margit Auer (Carlsen), den Toptitel des Vormonats, auf Platz zwei. Darauf folgt mit „Woodwalkers – Die Rückkehr (Staffel 2, Das Vermächtnis der Wandler, Bd.1)“ von Katja Brandis (Arena) ein weiterer Fortsetzungsband einer Erfolgsserie.

Die Ratgeber (minus 10,4 Prozent) und die Sachbücher (minus 14,9 Prozent) müssen wie schon im Mai zweistellige Umsatzrückgänge hinnehmen. Auch die Wissenschaften verzeichnen ausnahmslos Rückgänge im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Warengruppe Geisteswissenschaften, Kunst, Musik verbucht ein Minus von 12,7 Prozent und das Segment Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik ein Minus von 13,5 Prozent. Etwas besser schneidet die Warengruppe Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft ab (minus 7,7 Prozent). Kumuliert liegen nach dem ersten Halbjahr 2022 damit die Belletristik (plus 8,6 Prozent) und insbesondere die Reisebücher (plus 41,3 Prozent) gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 im Plus, wobei die Reisebücher seit Beginn der Corona-Pandemie auch besonders starke Rückgänge zu verzeichnen hatten. Die Kinder- und Jugendbücher liegen mit einem Minus von 0,6 Prozent nun leicht unter dem Vorjahresniveau.

Das Vor-Pandemie-Niveau können die meisten Warengruppen immer noch nicht erreichen: Nur die Belletristik und die Kinder- und Jugendbücher können mehr Umsatz erzielen als im ersten Halbjahr 2019 (plus 4,6 Prozent bzw. plus 7,7 Prozent). Am deutlichsten verlieren die Reisebücher mit einem Rückgang von 17,9 Prozent.

Die Editionsformen können im Juni ebenfalls überwiegend nicht an das Ergebnis des Vorjahresmonats anknüpfen: Die Hardcover/Softcover müssen ein Minus von 7,5 Prozent hinnehmen, Karten/Globen ein Minus von 6,2 Prozent. Noch deutlicher sind die Rückgänge bei den Hörbüchern (minus 27,4 Prozent), während der Rückgang beim Taschenbuch vergleichsweise moderat ausfällt (minus 1,5 Prozent). Zuwächse können nur die Kalender verbuchen (plus 8,2 Prozent). Kumuliert liegen die Hörbücher (minus 20,6 Prozent) unter dem ersten Halbjahr des Vorjahres und auch die Hardcover/Softcover rutschen nun leicht ins Minus (minus 1,0 Prozent). Die anderen Editionsformen können ihr Vorjahresergebnis teils deutlich überbieten. An das Ergebnis des ersten Halbjahrs 2019 können dagegen nur die Hardcover/Softcover anknüpfen (plus 0,2 Prozent). Die Taschenbücher verzeichnen ein Minus von 5,6 Prozent. Alle anderen Editionsformen liegen – teils deutlich – zweistellig zurück.

Nora Bechler
Referentin Marktforschung
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.

Quelle

Der Buchmarkt in Deutschland setzt sich aus unterschiedlichen Vertriebswegen zusammen (Marktanteile beziehen sich auf das Jahr 2021). Das Handelspanel von Media Control deckt bisher die rot gefärbten Vertriebswege ab: Sortimentsbuchhandel, Warenhäuser, E-Commerce sowie teilweise die sonstigen Vertriebswege (Bahnhofsbuchhandel, Elektro- und Drogeriemärkte sind im Handelspanel von Media Control enthalten).

Der Branchen-Monitor BUCH basiert auf von Media Control Baden-Baden erhobenen Daten. Die statistische Grundlage des Panels bilden 5.716 Abverkaufsstellen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel (2.355 Abverkaufsstellen), Bahnhofsbuchhandel (479), Kauf- und Warenhaus (197), Elektro- und Drogeriemarkt (2.675) und E-Commerce (10, inkl. Amazon). Basis sind alle Abverkäufe (außer WG 8: Schule und Lernen) der an der Stichprobe teilnehmenden Händler, welche über die Kassensysteme erfasst werden und eindeutig identifizierbar sind. Erhebungszeitraum ist jeweils der erste bis letzte Tag eines Monats.

* Üblicherweise fließen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt keine Rechnungsumsätze in die Auswertungen für den Branchen-Monitor BUCH ein. Um das veränderte Kauf- und Lieferverhalten während der Ladenschließungen abzubilden, werden während dieser Zeiträume aber auch die Umsätze berücksichtigt, die die stationären Vertriebswege im Rechnungsgeschäft mit Privatpersonen erwirtschaftet haben.

Kontakt

Wenn Ihnen der Branchen-Monitor BUCH-Newsletter gefallen hat, dann leiten Sie ihn doch einfach an Bekannte und Kolleginnen und Kollegen weiter!
Abonnieren kann man den Newsletter hier.
Weitere Informationen zum deutschen Buchmarkt finden Sie auf unseren Internetseiten.

Wir freuen uns auf Ihre Reaktionen unter
bmb-feedback@boev.de.

 

Branchen-Monitor BUCH online | Den Branchen-Monitor BUCH Newsletter abbestellen | Feedback

© 2024 Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V.

Impressum - Datenschutz - Kontakt