Ausgabe Juli 2023

 

Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt (jeweils Barumsatz) sowie E-Commerce

1. Gesamt

Veränderung Juni 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Juni 2023 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 3,5 Prozent über dem vom Juni 2022, der Absatz 2,8 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 6,5 Prozent.

Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2023 lag der Absatz in den fünf Vertriebswegen 0,8 Prozent unter dem von Januar bis Juni 2022.

2. Umsatzveränderung

Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Juni 2023 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 3,5 Prozent über dem vom Juni 2022.

3. Editionsformen

Umsatzveränderung Juni 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Juni 2023 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 4,5 Prozent über dem vom Juni 2022.   

Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2023 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 4,1 Prozent über dem von Januar bis Juni 2022.   

4. Warengruppen

Umsatzveränderung Juni 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Juni 2023 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 10,8 Prozent über dem vom Juni 2022.  

Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2023 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 10,7 Prozent über dem von Januar bis Juni 2022.  

Vertriebsweg Sortimentsbuchhandel (nur Barumsatz)

1. Gesamt

Veränderung Juni 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Juni 2023 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 2,0 Prozent über dem vom Juni 2022, der Absatz 3,9 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 6,2 Prozent.    

Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2023 lag der Absatz im Sortimentsbuchhandel 1,8 Prozent über dem von Januar bis Juni 2022.   

2. Umsatzveränderung

Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Juni 2023 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 2,0 Prozent über dem vom Juni 2022.

3. Editionsformen

Umsatzveränderung Juni 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Juni 2023 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 2,7 Prozent über dem vom Juni 2022.   

Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2023 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 6,4 Prozent über dem von Januar bis Juni 2022.   

4. Warengruppen

Umsatzveränderung Juni 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Juni 2023 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 9,9 Prozent über dem vom Juni 2022.   

Lesebeispiel: Von Januar bis Juni 2023 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 12,7 Prozent über dem von Januar bis Juni 2022. 

Kurzkommentar zur Situation im Buchmarkt

Zwischenbilanz am Buchmarkt: Juni und erstes Halbjahr im Plus

Die Halbjahresbilanz am Buchmarkt fällt überwiegend positiv aus: Die Umsätze liegen zur Jahresmitte über dem Vorjahresniveau. Allerdings ist das in erster Linie einem deutlichen Anstieg bei den bezahlten Preisen zu verdanken, während die Absätze leicht zurückgehen. Besonders deutlich werden die Absatzrückgänge im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019.

Die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt bewegten sich im Juni 2023 über dem Niveau des Vorjahresmonats (plus 3,5 Prozent). Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – sank im Vergleich zum Juni 2022 um 2,8 Prozent. Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen 14,91 Euro pro Buch, damit liegen die bezahlten Preise 6,5 Prozent höher als im Vorjahresmonat und können den Absatzrückgang erneut mehr als ausgleichen. Für das erste Halbjahr des Jahres 2023 ergibt sich kumuliert ein Umsatzplus von 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch hier sank der Absatz (minus 0,8 Prozent), während die im Schnitt bezahlten Preise um 4,9 Prozent stiegen.

Zur Einordnung der Ergebnisse ist weiterhin der Vergleich mit dem „normalen“ Jahr 2019 aufschlussreich, also dem Jahr vor Beginn der Pandemie: Gegenüber dem Juni 2019 ergibt sich ein Umsatzplus von 8,4 Prozent, wobei der Juni damals aber auch zwei Verkaufstage weniger hatte. Die Zahl der verkauften Bücher lag im aktuellen Monat mit einem Minus von 2,6 Prozent dennoch hinter dem damaligen Stand, während die bezahlten Preise deutlich gestiegen sind (plus 11,4 Prozent). Damit liegen die Umsätze nun in der ersten Hälfte des Jahres 2023 1,0 Prozent über dem Niveau des ersten Halbjahrs 2019 – bei einem Absatzrückgang von 7,9 Prozent und einem Preisanstieg um 9,7 Prozent.

Der Sortimentsbuchhandel für sich genommen schließt den Juni 2023 mit einem Umsatzplus von 2,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ab und damit erstmals in diesem Jahr schlechter als die Vertriebswege in der Gesamtschau – bei einem Verkaufstag mehr als im Vergleichsmonat. Beim Absatz verzeichnet das Sortiment ein Minus von 3,9 Prozent. Die bezahlten Preise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat im Schnitt um 6,2 Prozent auf 14,79 Euro. Kumuliert ergibt sich für die erste Hälfte des Jahres 2023 nun ein Umsatzplus von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Das Vor-Pandemie-Niveau wird hier aber weiterhin nicht erreicht: Im Juni 2023 wurden im Buchhandel vor Ort 2,0 Prozent mehr Umsatz, aber 9,1 Prozent weniger Absatz erzielt als im Juni 2019. Die bezahlten Preise stiegen um beachtliche 12,2 Prozent. Kumuliert verzeichnet der Buchhandel vor Ort 5,2 Prozent weniger Umsatz als im ersten Halbjahr 2019. Die bezahlten Preise haben hier zwar um 10,2 Prozent zugelegt, das reicht aber nicht aus, um den Absatzrückgang von 14,0 Prozent auszugleichen.

Bei den Warengruppen kann im Juni erneut die Belletristik glänzen (alle Vertriebswege): Die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe verbucht dank zugkräftiger Neuerscheinungen ein sattes Plus von 10,8 Prozent. Der meistverkaufte Belletristik-Titel in den hier betrachteten Vertriebswegen war im Juni der in der zweiten Hälfte des Monats erschienene Krimi „Bretonischer Ruhm“ von Jean-Luc Bannalec (Kiepenheuer & Witsch). Darauf folgt mit „Atlas – Die Geschichte von Pa Salt“ von Lucinda Riley und ihrem Sohn Harry Whittaker (Goldmann) der Toptitel des Vormonats. „Elternabend“ von Sebastian Fitzek (Droemer) rutscht auf den dritten Platz.

Ein deutliches Plus kann im Juni auch das Sachbuch vermelden (plus 8,3 Prozent). Hier kann sich der Gewinnertitel des diesjährigen Deutschen Sachbuchpreises an die Spitze der Bestsellerliste setzen: „Ein Hof und elf Geschwister“ von Ewald Frie (C.H. Beck). Die Ratgeber schneiden mit einem Plus von 0,5 Prozent ebenfalls etwas besser ab als im Vorjahresmonat.

Die Kinder- und Jugendbücher können dagegen nicht an das Ergebnis des Vorjahresmonats anknüpfen (minus 3,4 Prozent). Der erste Platz der Liste der meistverkauften Titel dieser Warengruppe in den hier betrachteten Vertriebswegen geht im Juni an „Die Schule der magischen Tiere. Endlich Ferien 8: Franka und Cooper“ von Margit Auer (Carlsen). „It ends with us – Nur noch ein einziges Mal“ von Colleen Hoover (dtv) rutscht ebenfalls einen Platz nach oben und sichert sich den zweiten Platz. Die Juni-Neuerscheinung „Woodwalkers – Die Rückkehr (Staffel 2, Band 3). Das Grollen der Löwin“ von Katja Brandis (Arena) steigt auf Platz drei ein.

Die Reisebücher müssen wie schon in den beiden Vormonat ein Minus hinnehmen (minus 9,9 Prozent). Weniger deutlich fallen die Rückgänge bei den Wissenschaften aus: Der Umsatz mit der Warengruppe Geisteswissenschaften, Kunst, Musik sinkt um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und das Segment Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik verliert 4,1 Prozent. Die Warengruppe Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft verbucht ein Minus von 1,3 Prozent.

Kumuliert können außer den Wissenschaften weiterhin alle Warengruppen das Ergebnis des ersten Halbjahres 2022 übertreffen. Im Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 können nur die Belletristik (plus 16,2 Prozent) sowie die Kinder- und Jugendbücher (plus 9,1 Prozent) deutliche Zuwächse verzeichnen, während die anderen Warengruppen – größtenteils zweistellige – Rückgänge hinnehmen müssen.

Bei den Editionsformen ist das Bild im Juni ebenfalls gemischt: Die Hardcover/Softcover liegen gegenüber dem Vorjahresmonat 4,5 Prozent im Plus, die Taschenbücher verzeichnen ein Plus von 2,1 Prozent. Die Kalender können wie in den Vormonaten einen Zuwachs verbuchen (plus 17,4 Prozent). Der Umsatz mit Karten/Globen liegt dagegen 15,2 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Besonders groß sind die Rückgänge erneut bei den physischen Hörbüchern (minus 22,2 Prozent).

Nora Bechler
Referentin Marktforschung
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.

Quelle

Der Buchmarkt in Deutschland setzt sich aus unterschiedlichen Vertriebswegen zusammen (Marktanteile beziehen sich auf das Jahr 2022). Das Handelspanel von Media Control deckt bisher die rot gefärbten Vertriebswege ab: Sortimentsbuchhandel, Warenhäuser, E-Commerce sowie teilweise die sonstigen Vertriebswege (Bahnhofsbuchhandel, Elektro- und Drogeriemärkte sind im Handelspanel von Media Control enthalten).

Der Branchen-Monitor BUCH basiert auf von Media Control Baden-Baden erhobenen Daten. Die statistische Grundlage des Panels bilden 5.716 Abverkaufsstellen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel (2.355 Abverkaufsstellen, davon 1.696 zum Bucheinzelhandel mit 1 bis 3 Standorten gehörend und 659 zu Buchfilialisten mit 4 oder mehr Standorten), Bahnhofsbuchhandel (479), Kauf- und Warenhaus (197), Elektro- und Drogeriemarkt (2.675) und E-Commerce (10, inkl. Amazon). Basis sind alle Abverkäufe (außer WG 8: Schule und Lernen) der an der Stichprobe teilnehmenden Händler, welche über die Kassensysteme erfasst werden und eindeutig identifizierbar sind. Erhebungszeitraum ist jeweils der erste bis letzte Tag eines Monats.

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