Ausgabe November 2022

 

Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt (jeweils Barumsatz*) sowie E-Commerce

1. Gesamt

Veränderung Oktober 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Oktober 2022 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 6,0 Prozent unter dem vom Oktober 2021, der Absatz 9,6 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 4,0 Prozent.

Lesebeispiel: Von Januar bis Oktober 2022 lag der Absatz in den fünf Vertriebswegen 2,3 Prozent unter dem von Januar bis Oktober 2021.

2. Umsatzveränderung

Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Oktober 2022 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 6,0 Prozent unter dem vom Oktober 2021.

3. Editionsformen

Umsatzveränderung Oktober 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Oktober 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 5,8 Prozent unter dem vom Oktober 2021.   

Lesebeispiel: Von Januar bis Oktober 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 3,2 Prozent unter dem von Januar bis Oktober 2021.   

4. Warengruppen

Umsatzveränderung Oktober 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Oktober 2022 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 0,5 Prozent unter dem vom Oktober 2021.  

Lesebeispiel: Von Januar bis Oktober 2022 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 5,2 Prozent über dem von Januar bis Oktober 2021.  

Vertriebsweg Sortimentsbuchhandel (nur Barumsatz*)

1. Gesamt

Veränderung Oktober 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Oktober 2022 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 5,7 Prozent unter dem vom Oktober 2021, der Absatz 8,6 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 3,2 Prozent.    

Lesebeispiel: Von Januar bis Oktober 2022 lag der Absatz im Sortimentsbuchhandel 6,3 Prozent über dem von Januar bis Oktober 2021.   

2. Umsatzveränderung

Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Oktober 2022 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 5,7 Prozent unter dem vom Oktober 2021.

3. Editionsformen

Umsatzveränderung Oktober 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Oktober 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 6,3 Prozent unter dem vom Oktober 2021.   

Lesebeispiel: Von Januar bis Oktober 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 4,2 Prozent über dem von Januar bis Oktober 2021.   

4. Warengruppen

Umsatzveränderung Oktober 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im Oktober 2022 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 0,6 Prozent über dem vom Oktober 2021.   

Lesebeispiel: Von Januar bis Oktober 2022 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 11,2 Prozent über dem von Januar bis Oktober 2021. 

Kurzkommentar zur Situation im Buchmarkt

Angespannte Lage: Minus-Serie am Buchmarkt setzt sich im Oktober fort

Auch der Oktober bringt keine Entspannung am Buchmarkt. Zwar tragen diesmal auch kalendarische Verschiebungen zur sechsten negativen Buchmarkt-Bilanz in Folge bei, aber die Kaufzurückhaltung im Angesicht von Inflation und vielfältigen Unsicherheiten bleibt kurz vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft spürbar.

Die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt bewegten sich im Oktober 2022 zusammen 6,0 Prozent unter denen des Vorjahresmonats. Für die ersten zehn Monate des Jahres 2022 ergibt sich kumuliert nun ein Umsatzminus von 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – ging im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um 9,6 Prozent zurück. Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen im Oktober 14,60 Euro pro Buch, damit liegen die bezahlten Preise 4,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats und können den Absatzrückgang zumindest ein wenig ausgleichen.

Zur Einordnung der Ergebnisse ist weiterhin der Vergleich mit dem „normalen“ Jahr 2019 aufschlussreich, also dem Jahr vor Beginn der Pandemie: Kumuliert ergibt sich im Vergleich mit den ersten zehn Monaten des Jahres 2019 ein Umsatzrückgang von 2,1 Prozent. Ende September betrug die Umsatzlücke 2,0 Prozent, sie konnte also nicht verringert werden.

Der Sortimentsbuchhandel für sich genommen schneidet im Oktober des aktuellen Jahres mit einem Minus von 5,7 Prozent ebenfalls erneut negativ ab. Aufgrund kalendarischer Verschiebungen hatte der Oktober in diesem Jahr allerdings auch mindestens einen Verkaufstag weniger als im Vorjahr; in Bundesländern, in denen der Reformationstag ein Feiertag ist, waren es sogar zwei Verkaufstage weniger. Kumuliert steht hier für die ersten zehn Monate des Jahres 2022 ein Umsatzplus von 5,6 Prozent, allerdings im Vergleich zum schwachen Vorjahr, das von mehrmonatigen Ladenschließungen zu Jahresbeginn geprägt war. Beim Absatz verzeichnet das Sortiment im Oktober 2022 ein Minus von 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahrsmonat. Die bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 3,2 Prozent auf 14,36 Euro.

Das Vor-Pandemie-Niveau bleibt damit recht weit entfernt: Kumuliert wurden im Buchhandel vor Ort von Januar bis Oktober 2022 8,7 Prozent weniger Umsatz und 13,4 Prozent weniger Absatz erzielt als im gleichen Zeitraum 2019.

Die Warengruppen liegen im Oktober ausnahmslos unter dem Ergebnis des Vorjahresmonats (alle Vertriebswege). Wie schon in den Vormonaten schneidet die Belletristik – die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe – am besten ab. Sie verpasst mit einem Minus von 0,5 Prozent das Ergebnis des Vorjahresmonats nur knapp. Den ersten Platz der Liste der meistverkauften Belletristik-Titel in den hier betrachteten Vertriebswegen sichert sich im Oktober Dörte Hansen mit „Zur See“ (Penguin) – erschienen Ende September. Darauf folgt die Ende-Oktober-Neuerscheinung „Mimik“ von Sebastian Fitzek (Droemer). Die Taschenbuchausgabe des Longsellers „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens (Heyne) rutscht auf den dritten Platz ab.

Die Kinder- und Jugendbücher liegen im Oktober mit einem Umsatz-Minus von 8,2 Prozent deutlich unter dem Vorjahresmonat. Der meistverkaufte Titel in dieser Warengruppe ist die Oktober-Neuerscheinung „Die Schule der magischen Tiere 13: Bravo, bravissimo!“ von Margit Auer (Carlsen). Darauf folgt mit „It ends with us – Nur noch ein einziges Mal“ von Colleen Hoover (dtv) der Toptitel der Vormonate. Platz drei geht an „Alea Aquarius 8. Die Wellen der Zeit“ von Tanya Stewner (Oetinger) – ebenfalls im Oktober erschienen und Teil einer erfolgreichen Serie.

Die Reisebücher verbuchen im Oktober ein Minus von 11,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Ratgeber (minus 6,4 Prozent) und die Sachbücher (minus 6,0 Prozent) können ebenfalls nicht an das Ergebnis des Vergleichsmonats anknüpfen. Noch deutlicher fallen die Rückgänge bei den Wissenschaften aus: Die Warengruppe Geisteswissenschaften, Kunst, Musik verbucht ein Minus von 16,2 Prozent und das Segment Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik ein Minus von 15,7 Prozent. Auch die Warengruppe Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft verliert deutlich (minus 13,2 Prozent). Kumuliert liegen nach den ersten zehn Monaten des Jahres 2022 damit die Belletristik (plus 5,2 Prozent) und insbesondere die Reisebücher (plus 16,6 Prozent) gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 im Plus, wobei die Reisebücher seit Beginn der Corona-Pandemie auch besonders starke Rückgänge zu verzeichnen hatten. Alle anderen Warengruppen liegen gegenüber 2021 derzeit im Minus, besonders deutlich die Wissenschaften mit zweistelligen Rückgängen.

Das Vor-Pandemie-Niveau verpassen sogar die meisten Warengruppen deutlich: Nur die Belletristik und die Kinder- und Jugendbücher können in den ersten zehn Monaten 2022 mehr Umsatz erzielen als im Zeitraum von Januar bis Oktober 2019 (beide plus 7,3 Prozent). Deutlich verlieren dagegen die Reisebücher mit einem Rückgang von 17,6 Prozent und auch bei den Ratgebern und den Wissenschaften sind die Rückstände zweistellig.

Die Rückgänge am Buchmarkt spiegeln sich auch bei den Editionsformen wider, die im Oktober ausnahmslos das Ergebnis des Vorjahresmonats verpassen. Mit einem Minus von 1,6 Prozent schneiden die Taschenbücher hier noch am besten ab. Der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern liegt 5,8 Prozent unter dem Vergleichsmonat. Die Kalender müssen ein Minus von 13,5 Prozent hinnehmen, Karten/Globen sogar ein Minus von 19,9 Prozent. Noch deutlicher sind die Rückgänge bei den Hörbüchern (minus 27,8 Prozent).

Kumuliert liegen die Hörbücher unter dem Ergebnis der ersten zehn Monate des Vorjahres (minus 24,1 Prozent) und auch die Hardcover/Softcover liegen zurück (minus 3,2 Prozent). Die Kalender treffen nun exakt das Vorjahresniveau, während Taschenbücher und Karten/Globen besser abschneiden als im Vorjahreszeitraum (plus 3,4 Prozent bzw. plus 3,1 Prozent). Das Ergebnis des Vergleichszeitraums 2019 können dagegen nur die Hardcover/Softcover erreichen (plus 0,5 Prozent). Die Taschenbücher verzeichnen ein Minus von 3,6 Prozent. Alle anderen Editionsformen liegen – teils deutlich – zweistellig zurück.

Nora Bechler
Referentin Marktforschung
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.

Quelle

Der Buchmarkt in Deutschland setzt sich aus unterschiedlichen Vertriebswegen zusammen (Marktanteile beziehen sich auf das Jahr 2021). Das Handelspanel von Media Control deckt bisher die rot gefärbten Vertriebswege ab: Sortimentsbuchhandel, Warenhäuser, E-Commerce sowie teilweise die sonstigen Vertriebswege (Bahnhofsbuchhandel, Elektro- und Drogeriemärkte sind im Handelspanel von Media Control enthalten).

Der Branchen-Monitor BUCH basiert auf von Media Control Baden-Baden erhobenen Daten. Die statistische Grundlage des Panels bilden 5.716 Abverkaufsstellen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel (2.355 Abverkaufsstellen, davon 1.696 zum Bucheinzelhandel mit 1 bis 3 Standorten gehörend und 659 zu Buchfilialisten mit 4 oder mehr Standorten), Bahnhofsbuchhandel (479), Kauf- und Warenhaus (197), Elektro- und Drogeriemarkt (2.675) und E-Commerce (10, inkl. Amazon). Basis sind alle Abverkäufe (außer WG 8: Schule und Lernen) der an der Stichprobe teilnehmenden Händler, welche über die Kassensysteme erfasst werden und eindeutig identifizierbar sind. Erhebungszeitraum ist jeweils der erste bis letzte Tag eines Monats.

* Üblicherweise fließen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt keine Rechnungsumsätze in die Auswertungen für den Branchen-Monitor BUCH ein. Um das veränderte Kauf- und Lieferverhalten während der Ladenschließungen abzubilden, werden während dieser Zeiträume aber auch die Umsätze berücksichtigt, die die stationären Vertriebswege im Rechnungsgeschäft mit Privatpersonen erwirtschaftet haben.

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