Ausgabe Oktober 2022

 

Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt (jeweils Barumsatz*) sowie E-Commerce

1. Gesamt

Veränderung September 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im September 2022 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 4,4 Prozent unter dem vom September 2021, der Absatz 7,9 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 3,8 Prozent.

Lesebeispiel: Von Januar bis September 2022 lag der Absatz in den fünf Vertriebswegen 1,3 Prozent unter dem von Januar bis September 2021.

2. Umsatzveränderung

Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im September 2022 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 4,4 Prozent unter dem vom September 2021.

3. Editionsformen

Umsatzveränderung September 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im September 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 4,9 Prozent unter dem vom September 2021.   

Lesebeispiel: Von Januar bis September 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 2,9 Prozent unter dem von Januar bis September 2021.   

4. Warengruppen

Umsatzveränderung September 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im September 2022 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 2,9 Prozent über dem vom September 2021.  

Lesebeispiel: Von Januar bis September 2022 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 6,0 Prozent über dem von Januar bis September 2021.  

Vertriebsweg Sortimentsbuchhandel (nur Barumsatz*)

1. Gesamt

Veränderung September 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im September 2022 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 3,8 Prozent unter dem vom September 2021, der Absatz 6,9 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 3,4 Prozent.    

Lesebeispiel: Von Januar bis September 2022 lag der Absatz im Sortimentsbuchhandel 8,6 Prozent über dem von Januar bis September 2021.   

2. Umsatzveränderung

Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im September 2022 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 3,8 Prozent unter dem vom September 2021.

3. Editionsformen

Umsatzveränderung September 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im September 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 4,5 Prozent unter dem vom September 2021.   

Lesebeispiel: Von Januar bis September 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 5,7 Prozent über dem von Januar bis September 2021.   

4. Warengruppen

Umsatzveränderung September 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im September 2022 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 3,7 Prozent über dem vom September 2021.   

Lesebeispiel: Von Januar bis September 2022 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 12,7 Prozent über dem von Januar bis September 2021. 

Kurzkommentar zur Situation im Buchmarkt

Keine Entspannung am Buchmarkt: Auch September im Minus

Der September bringt die fünfte negative Buchmarkt-Bilanz in Folge. Vor Beginn des wichtigen letzten Quartals ist die Kaufzurückhaltung im Angesicht vielfältiger Unsicherheiten weiter spürbar und das Vor-Pandemie-Niveau weiterhin nicht erreicht.

Die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt bewegten sich im September 2022 zusammen 4,4 Prozent unter denen des Vorjahresmonats. Für die ersten drei Quartale des Jahres 2022 ergibt sich kumuliert nun ein Umsatzminus von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – ging im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um 7,9 Prozent zurück. Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen im September 14,32 Euro pro Buch, damit liegen die bezahlten Preise 3,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Zur Einordnung der Ergebnisse ist weiterhin der Vergleich mit dem „normalen“ Jahr 2019 aufschlussreich, also dem Jahr vor Beginn der Pandemie: Kumuliert ergibt sich im Vergleich mit den ersten drei Quartalen des Jahres 2019 ein Umsatzrückgang von 2,0 Prozent. Ende August betrug die Umsatzlücke noch 2,5 Prozent, sie hat sich also etwas verringert.

Der Sortimentsbuchhandel verbucht im September des aktuellen Jahres ebenfalls ein Minus (minus 3,8 Prozent) – bei gleicher Anzahl an Verkaufstagen wie im Vergleichsmonat. Kumuliert ergibt sich so für die ersten drei Quartale des Jahres 2022 ein Umsatzplus von 7,3 Prozent, hier spiegeln sich deutlich die mehrmonatigen Ladenschließungen im vergangenen Jahr wider. Beim Absatz verzeichnet das Sortiment im September 2022 ein Minus von 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahrsmonat. Die bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 3,4 Prozent auf 14,09 Euro.

Das Vor-Pandemie-Niveau ist allerdings immer noch recht weit entfernt: Kumuliert wurden im Buchhandel vor Ort von Januar bis September 2022 8,7 Prozent weniger Umsatz erzielt als im gleichen Zeitraum 2019.

Die Warengruppen liegen im September fast ausnahmslos unter dem Ergebnis des Vorjahresmonats (alle Vertriebswege). Wie schon im August kann nur die Belletristik – die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe – das Niveau des Vorjahresmonats überbieten (plus 2,9 Prozent). Die Liste der meistverkauften Belletristik-Titel in den hier betrachteten Vertriebswegen wird wie bereits im Vormonat von der Taschenbuchausgabe des Longsellers „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens (Heyne) angeführt. Den zweiten Platz kann sich „Nachmittage“ von Ferdinand von Schirach (Luchterhand) sichern. Darauf folgt die September-Neuerscheinung „Einsame Nacht“ von Charlotte Link (Blanvalet).

Die Kinder- und Jugendbücher liegen im September mit einem Minus von 7,1 Prozent deutlich unter dem Vorjahresmonat. „Nur noch ein einziges Mal“ von Colleen Hoover ist wie schon im August der meistverkaufte Titel in dieser Warengruppe. Platz zwei geht mit „Covet (Die Katmere Academy Chroniken, Band 3)“ von Tracy Wolff ebenfalls an ein Jugendbuch (beide dtv). Der Bilderbuch-Longseller „Das NEINhorn“ von Marc-Uwe Kling (Carlsen) sichert sich Platz drei.

Die Reisebücher verbuchen im September ein Minus von 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Ratgeber (minus 4,4 Prozent) und die Sachbücher (minus 12,0 Prozent) können ebenfalls nicht an das Ergebnis des Vergleichsmonats anknüpfen. Auch die Wissenschaften verzeichnen ausnahmslos Rückgänge im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Warengruppe Geisteswissenschaften, Kunst, Musik verbucht ein Minus von 12,4 Prozent und das Segment Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik ein Minus von 12,6 Prozent. Auch die Warengruppe Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft verliert deutlich (minus 11,3 Prozent). Kumuliert liegen nach den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 damit die Belletristik (plus 6,0 Prozent) und insbesondere die Reisebücher (plus 20,0 Prozent) gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 im Plus, wobei die Reisebücher seit Beginn der Corona-Pandemie auch besonders starke Rückgänge zu verzeichnen hatten.

Das Vor-Pandemie-Niveau können die meisten Warengruppen derzeit nicht erreichen: Nur die Belletristik und die Kinder- und Jugendbücher können in den ersten drei Quartalen 2022 mehr Umsatz erzielen als im Zeitraum von Januar bis September 2019 (plus 7,0 Prozent bzw. plus 7,7 Prozent). Deutlich verlieren dagegen die Reisebücher mit einem Rückgang von 17,2 Prozent.

Die Editionsformen können im September überwiegend nicht an das Ergebnis des Vorjahresmonats anknüpfen: Der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern liegt 4,9 Prozent unter dem Vergleichsmonat. Die Taschenbücher müssen ein Minus von 2,0 Prozent hinnehmen, Karten/Globen sogar ein Minus von 24,0 Prozent. Noch deutlicher sind die Rückgänge bei den Hörbüchern (minus 27,1 Prozent). Nur die Kalender können leichte Zuwächse verbuchen (plus 0,6 Prozent). Kumuliert liegen die Hörbücher unter dem Ergebnis der ersten drei Quartale des Vorjahres (minus 23,7 Prozent) und auch die Hardcover/Softcover liegen im Minus (minus 2,9 Prozent). Die anderen Editionsformen schneiden besser ab als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis des Vergleichszeitraums 2019 können nur die Hardcover/Softcover erreichen (plus 0,7 Prozent). Die Taschenbücher verzeichnen ein Minus von 3,7 Prozent. Alle anderen Editionsformen liegen – teils deutlich – zweistellig zurück.

Nora Bechler
Referentin Marktforschung
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.

Quelle

Der Buchmarkt in Deutschland setzt sich aus unterschiedlichen Vertriebswegen zusammen (Marktanteile beziehen sich auf das Jahr 2021). Das Handelspanel von Media Control deckt bisher die rot gefärbten Vertriebswege ab: Sortimentsbuchhandel, Warenhäuser, E-Commerce sowie teilweise die sonstigen Vertriebswege (Bahnhofsbuchhandel, Elektro- und Drogeriemärkte sind im Handelspanel von Media Control enthalten).

Der Branchen-Monitor BUCH basiert auf von Media Control Baden-Baden erhobenen Daten. Die statistische Grundlage des Panels bilden 5.716 Abverkaufsstellen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel (2.355 Abverkaufsstellen, davon 1.696 zum Bucheinzelhandel mit 1 bis 3 Standorten gehörend und 659 zu Buchfilialisten mit 4 oder mehr Standorten), Bahnhofsbuchhandel (479), Kauf- und Warenhaus (197), Elektro- und Drogeriemarkt (2.675) und E-Commerce (10, inkl. Amazon). Basis sind alle Abverkäufe (außer WG 8: Schule und Lernen) der an der Stichprobe teilnehmenden Händler, welche über die Kassensysteme erfasst werden und eindeutig identifizierbar sind. Erhebungszeitraum ist jeweils der erste bis letzte Tag eines Monats.

* Üblicherweise fließen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt keine Rechnungsumsätze in die Auswertungen für den Branchen-Monitor BUCH ein. Um das veränderte Kauf- und Lieferverhalten während der Ladenschließungen abzubilden, werden während dieser Zeiträume aber auch die Umsätze berücksichtigt, die die stationären Vertriebswege im Rechnungsgeschäft mit Privatpersonen erwirtschaftet haben.

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