Ausgabe Oktober 2023

 

Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt (jeweils Barumsatz) sowie E-Commerce

1. Gesamt

Veränderung September 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im September 2023 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 4,3 Prozent über dem vom September 2022, der Absatz lag 0,2 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 4,5 Prozent.

Lesebeispiel: Von Januar bis September 2023 lag der Absatz in den fünf Vertriebswegen 1,1 Prozent unter dem von Januar bis September 2022.

2. Umsatzveränderung

Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im September 2023 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 4,3 Prozent über dem vom September 2022.

3. Editionsformen

Umsatzveränderung September 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im September 2023 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 4,8 Prozent über dem vom September 2022.      

Lesebeispiel: Von Januar bis September 2023 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 4,4 Prozent über dem von Januar bis September 2022.   

4. Warengruppen

Umsatzveränderung September 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im September 2023 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 7,0 Prozent über dem vom September 2022.  

Lesebeispiel: Von Januar bis September 2023 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 9,4 Prozent über dem von Januar bis September 2022.  

Vertriebsweg Sortimentsbuchhandel (nur Barumsatz)

1. Gesamt

Veränderung September 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im September 2023 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 4,4 Prozent über dem vom September 2022, der Absatz 0,9 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 5,3 Prozent.     

Lesebeispiel: Von Januar bis September 2023 lag der Absatz im Sortimentsbuchhandel auf dem Niveau von Januar bis September 2022.   

2. Umsatzveränderung

Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im September 2023 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 4,4 Prozent über dem vom September 2022.

3. Editionsformen

Umsatzveränderung September 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im September 2023 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 5,2 Prozent über dem vom September 2022.   

Lesebeispiel: Von Januar bis September 2023 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 5,7 Prozent über dem von Januar bis September 2022.   

4. Warengruppen

Umsatzveränderung September 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im September 2023 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 7,1 Prozent über dem vom September 2022.   

Lesebeispiel: Von Januar bis September 2023 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 10,3 Prozent über dem von Januar bis September 2022. 

Kurzkommentar zur Situation im Buchmarkt

Heiter bis wolkig: Buchmarkt-Plus im September dank steigender Preise

Im September kann der Buchmarkt wieder ein Umsatzplus vermelden – sowohl in der Gesamtbetrachtung als auch im Sortiment vor Ort. Allerdings ist das weiterhin in erster Linie einem deutlichen Anstieg bei den bezahlten Preisen zu verdanken, während die Absätze rückläufig sind – insbesondere im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019.

Die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt bewegten sich im September 2023 über dem Niveau des Vorjahresmonats (plus 4,3 Prozent). Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – lag hingegen leicht unter dem Niveau vom September 2022 (minus 0,2 Prozent). Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen 14,97 Euro pro Buch, damit liegen die bezahlten Preise 4,5 Prozent höher als im Vorjahresmonat und sorgen so für das Plus beim Umsatz. Für die zurückliegenden drei Quartale des Jahres 2023 ergibt sich kumuliert ein Umsatzplus von 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Absatz sank kumuliert um 1,1 Prozent, während die im Schnitt bezahlten Preise um 5,1 Prozent stiegen.

Zur Einordnung der Ergebnisse ist weiterhin der Vergleich mit dem „normalen“ Jahr 2019 aufschlussreich, also dem Jahr vor Beginn der Pandemie: Gegenüber dem September 2019 ergibt sich zwar ein Umsatzplus von 7,0 Prozent, aber dahinter stehen 3,6 Prozent weniger verkaufte Bücher. Kumuliert liegen die Umsätze nun in den vergangenen drei Quartalen des Jahres 2023 2,1 Prozent über dem Niveau des Vergleichszeitraums 2019 – bei einem Absatzrückgang von 7,4 Prozent und einem Preisanstieg um 10,2 Prozent.

Der Sortimentsbuchhandel für sich genommen schließt den September 2023 mit einem Umsatzplus von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ab – bei gleicher Anzahl an Verkaufstagen wie im Vergleichsmonat. Beim Absatz verzeichnet das Sortiment ein Minus von 0,9 Prozent. Die bezahlten Preise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat im Schnitt um 5,3 Prozent auf 14,84 Euro. Kumuliert ergibt sich für die ersten drei Quartale des Jahres 2023 ein Umsatzplus von 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum – bei nahezu gleicher Anzahl an verkauften Exemplaren.

Das Vor-Pandemie-Niveau wird hier aber weiterhin nicht erreicht: Im September 2023 wurden im Buchhandel vor Ort zwar 2,1 Prozent mehr Umsatz erzielt als im September 2019, kumuliert verzeichnet der Buchhandel vor Ort jedoch 3,9 Prozent weniger Umsatz als in den ersten drei Quartalen des Jahres 2019. Der Rückgang bei der Anzahl verkaufter Exemplare in diesem Zeitraum (minus 13,3 Prozent) konnte also auch durch die beachtliche durchschnittliche Preissteigerung um 10,9 Prozent nicht gänzlich ausgeglichen werden.

Bei den Warengruppen kann im September wie schon in allen vorangegangenen Monaten des Jahres die Belletristik strahlen (alle Vertriebswege): Die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe verbuchte im September 2023 ein Plus von 7,0 Prozent. Der meistverkaufte Belletristik-Titel in den hier betrachteten Vertriebswegen war im September „Einsame Nacht“ von Charlotte Link in der neuerschienenen Taschenbuchausgabe (Blanvalet). „Regen“ von Ferdinand von Schirach (Luchterhand) sichert sich den zweiten Platz, darauf folgt die September-Neuerscheinung „Die Insel der Tausend Leuchttürme“ von Walter Moers (Penguin).

Noch etwas besser als die Belletristik schneiden im September die Kinder- und Jugendbücher ab (plus 7,8 Prozent). Der erste Platz der Liste der meistverkauften Titel dieser Warengruppe in den hier betrachteten Vertriebswegen geht an „Die Schule der magischen Tiere 14: Ach du Schreck!“ von Margit Auer (Carlsen), das Ende August erschienen war. „It ends with us – Nur noch ein einziges Mal“ von Colleen Hoover (dtv), der Toptitel der beiden Vormonate, rutscht auf den zweiten Platz. „Ein Mädchen namens Willow (Band 4): Nebeltanz“ von Sabine Bohlmann (Planet!) sichert sich Platz drei.

Auch das Sachbuch kann erneut ein Plus vermelden (plus 6,6 Prozent). Das meistverkaufte Buch in dieser Warengruppe war im September „Pick me Girls“ von Sophie Passmann (Kiepenheuer & Witsch). Nach einer längeren Durststrecke vermelden die Reisebücher erstmals wieder ein kleines Plus (plus 0,3 Prozent). Die Ratgeber können mit einem Minus von 0,1 Prozent dagegen nicht ganz an das Ergebnis des Vorjahresmonats anknüpfen.

Die Wissenschaften liegen wie schon im August ausnahmslos hinter dem Ergebnis des Vorjahresmonats zurück: Geisteswissenschaften, Kunst, Musik verzeichnet ein Minus 3,8 Prozent, das Segment Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik ein Minus von 8,5 Prozent. Deutlich geringer fällt der Rückgang bei der Warengruppe Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft aus (minus 1,8 Prozent).

Kumuliert können außer den Wissenschaften weiterhin alle Warengruppen das Ergebnis der ersten drei Quartale des Jahres 2022 übertreffen – allen voran die Belletristik mit einem stolzen Umsatzzuwachs von 9,4 Prozent. Die Belletristik verbucht außerdem – anders als alle anderen Warengruppen – einen Zuwachs bei den verkauften Exemplaren nicht nur im Vergleich zum Vorjahr (plus 2,3 Prozent), sondern sogar auch im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 (plus 3,9 Prozent). Umsatzseitig können im Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 neben der Belletristik (plus 17,6 Prozent) weiterhin nur die Kinder- und Jugendbücher (plus 9,8 Prozent) Zuwächse verzeichnen, während die anderen Warengruppen – größtenteils zweistellige – Rückgänge hinnehmen müssen.

Die Editionsformen schneiden im September fast ausnahmslos besser ab als im Vorjahresmonat: Hardcover/Softcover liegen gegenüber dem Vorjahresmonat 4,8 Prozent im Plus, Taschenbücher verzeichnen ein Plus von 5,0 Prozent. Kalender können wie in allen Vormonaten dieses Jahres einen Zuwachs verbuchen (plus 1,7 Prozent) und auch der Umsatz mit Karten/Globen liegt leicht über dem des Vorjahresmonats (plus 0,7 Prozent). Nur die physischen Hörbücher müssen erneut ein deutliches Minus hinnehmen (minus 24,0 Prozent).

P.S. Noch mehr Zahlen, Fakten und Analysen zum Buchmarkt gibt es übrigens in unserem im August erschienenen Branchen-Kompendium „Buch und Buchhandel in Zahlen 2023“ (BuBiZ), das hier bestellt werden kann: https://www.mvb-online.de/bubiz. Außerdem gibt es auf dieser Seite unsere übersichtliche Infografik „Büchergarten 2022“ mit den wichtigsten Buchmarkt-Fakten zum kostenlosen Download oder Bestellen auf Papier im Posterformat.

Nora Bechler
Referentin Marktforschung
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.

Quelle

Der Buchmarkt in Deutschland setzt sich aus unterschiedlichen Vertriebswegen zusammen (Marktanteile beziehen sich auf das Jahr 2022). Das Handelspanel von Media Control deckt bisher die rot gefärbten Vertriebswege ab: Sortimentsbuchhandel, Warenhäuser, E-Commerce sowie teilweise die sonstigen Vertriebswege (Bahnhofsbuchhandel, Elektro- und Drogeriemärkte sind im Handelspanel von Media Control enthalten).

Der Branchen-Monitor BUCH basiert auf von Media Control Baden-Baden erhobenen Daten. Die statistische Grundlage des Panels bilden 5.716 Abverkaufsstellen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel (2.355 Abverkaufsstellen, davon 1.696 zum Bucheinzelhandel mit 1 bis 3 Standorten gehörend und 659 zu Buchfilialisten mit 4 oder mehr Standorten), Bahnhofsbuchhandel (479), Kauf- und Warenhaus (197), Elektro- und Drogeriemarkt (2.675) und E-Commerce (10, inkl. Amazon). Basis sind alle Abverkäufe (außer WG 8: Schule und Lernen) der an der Stichprobe teilnehmenden Händler, welche über die Kassensysteme erfasst werden und eindeutig identifizierbar sind. Erhebungszeitraum ist jeweils der erste bis letzte Tag eines Monats.

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