Ausgabe September 2022

 

Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt (jeweils Barumsatz*) sowie E-Commerce

1. Gesamt

Veränderung August 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im August 2022 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 1,7 Prozent unter dem vom August 2021, der Absatz 3,4 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 1,8 Prozent.

Lesebeispiel: Von Januar bis August 2022 lag der Absatz in den fünf Vertriebswegen 0,4 Prozent unter dem von Januar bis August 2021.

2. Umsatzveränderung

Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im August 2022 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 1,7 Prozent unter dem vom August 2021.

3. Editionsformen

Umsatzveränderung August 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im August 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 3,3 Prozent unter dem vom August 2021.   

Lesebeispiel: Von Januar bis August 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 2,6 Prozent unter dem von Januar bis August 2021.   

4. Warengruppen

Umsatzveränderung August 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im August 2022 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 6,0 Prozent über dem vom August 2021.  

Lesebeispiel: Von Januar bis August 2022 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 6,4 Prozent über dem von Januar bis August 2021.  

Vertriebsweg Sortimentsbuchhandel (nur Barumsatz*)

1. Gesamt

Veränderung August 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im August 2022 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 0,3 Prozent über dem vom August 2021, der Absatz 1,0 Prozent darunter. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 1,3 Prozent.    

Lesebeispiel: Von Januar bis August 2022 lag der Absatz im Sortimentsbuchhandel 11,0 Prozent über dem von Januar bis August 2021.   

2. Umsatzveränderung

Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im August 2022 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 0,3 Prozent über dem vom August 2021.

3. Editionsformen

Umsatzveränderung August 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im August 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 1,2 Prozent unter dem vom August 2021.   

Lesebeispiel: Von Januar bis August 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 7,2 Prozent über dem von Januar bis August 2021.   

4. Warengruppen

Umsatzveränderung August 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat

Lesebeispiel: Im August 2022 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 7,7 Prozent über dem vom August 2021.   

Lesebeispiel: Von Januar bis August 2022 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 14,1 Prozent über dem von Januar bis August 2021. 

Kurzkommentar zur Situation im Buchmarkt

Die Lücke wird kleiner: Buchmarkt jedoch auch im August im Rückstand

Die Kaufzurückhaltung im Angesicht vielfältiger Unsicherheiten ist auch am Buchmarkt weiterhin spürbar: Der August bringt die vierte negative Buchmarkt-Bilanz in Folge, wenn auch mit geringeren Verlusten als in den Monaten zuvor. Der Buchhandel vor Ort für sich genommen kann das Ergebnis des Vorjahresmonats zwar knapp überbieten, das liegt aber an einem zusätzlichen Verkaufstag. Die Umsatzlücke im Vergleich zum Vor-Pandemie-Niveau bleibt weiterhin groß.

Die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt bewegten sich im August 2022 zusammen 1,7 Prozent unter denen des Vorjahresmonats. Damit fällt das Minus zumindest kleiner aus als in den drei Vormonaten als es sich jeweils zwischen rund 6 und 9 Prozent bewegte. Für die ersten acht Monate des Jahres 2022 ergibt sich kumuliert nun ein Umsatzminus von 1,0 Prozent im Vergleich zum (vom mehrmonatigen Frühjahrs-Lockdown geprägten) Vorjahreszeitraum. Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – ging im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,4 Prozent zurück. Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen im August 13,72 Euro pro Buch, damit liegen die bezahlten Preise 1,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Zur Einordnung der Ergebnisse ist weiterhin der Vergleich mit dem „normalen“ Jahr 2019 aufschlussreich, also dem Jahr vor Beginn der Pandemie: Kumuliert ergibt sich im Vergleich mit den ersten acht Monaten des Jahres 2019 ein Umsatzrückgang von 2,5 Prozent. Ende Juli betrug die Umsatzlücke noch 3,5 Prozent, sie hat sich also um einen Prozentpunkt verringert.

Der Sortimentsbuchhandel kann im August des aktuellen Jahres sogar ein kleines Plus von 0,3 Prozent verbuchen – allerdings bei einem Verkaufstag mehr als im Vergleichsmonat. Kumuliert ergibt sich so für die ersten acht Monate des Jahres 2022 ein Umsatzplus von 9,0 Prozent, hier spiegeln sich deutlich die mehrmonatigen Ladenschließungen im vergangenen Jahr wider. Beim Absatz verzeichnet das Sortiment im August 2022 ein Minus von 1,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahrsmonat. Die bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 1,3 Prozent auf 13,50 Euro.

Das Vor-Pandemie-Niveau ist allerdings immer noch recht weit entfernt: Kumuliert wurde im Buchhandel vor Ort von Januar bis August 2022 9,5 Prozent weniger Umsatz erzielt als im gleichen Zeitraum 2019.

Die Warengruppen liegen im August fast ausnahmslos unter dem Ergebnis des Vorjahresmonats (alle Vertriebswege). Nur die Belletristik – die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe – kann das Niveau des Vorjahresmonats überbieten (plus 6,0 Prozent). Die Liste der meistverkauften Belletristik-Titel in den betrachteten Vertriebswegen wird im August von zwei Taschenbuchausgaben angeführt: Auf „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens (Heyne), die auch schon in den Vormonaten in der Top 3 vertreten war, folgt die im August erschienene Taschenbuchausgabe von „Unter Menschen“ von Juli Zeh (btb). „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus (Piper) – in den Vormonaten auf Platz zwei – kann sich im August den dritten Platz sichern.

Die Kinder- und Jugendbücher liegen im August mit einem Minus von 2,6 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Hier hat sich auf den ersten drei Plätzen der Bestsellerliste im Vergleich zum Vormonat nur die Reihenfolge geändert: Platz eins geht im August an „Nur noch ein einziges Mal“ von Colleen Hoover, gefolgt von „Der Sommer, als ich schön wurde“ von Jenny Han. Auf dem dritten Platz steht wieder „Summer of Hearts and Souls“, ebenfalls von Colleen Hoover. Alle drei Jugendbücher sind bei dtv erschienen.

Die Reisebücher verbuchen im August ein Minus von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Deutlicher fallen die Rückgänge bei den Ratgebern (minus 6,3 Prozent) und Sachbüchern (minus 13,2 Prozent) aus. Auch die Wissenschaften verzeichnen ausnahmslos Rückgänge im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Warengruppe Geisteswissenschaften, Kunst, Musik verbucht ein Minus von 10,4 Prozent und das Segment Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik ein Minus von 6,9 Prozent. Etwas besser schneidet erneut die Warengruppe Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft ab (minus 3,9 Prozent). Kumuliert liegen nach den ersten acht Monaten des Jahres 2022 damit die Belletristik (plus 6,4 Prozent) und insbesondere die Reisebücher (plus 24,6 Prozent) gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 im Plus, wobei die Reisebücher seit Beginn der Corona-Pandemie auch besonders starke Rückgänge zu verzeichnen hatten.

Das Vor-Pandemie-Niveau können die meisten Warengruppen derzeit nicht erreichen: Nur die Belletristik und die Kinder- und Jugendbücher können in den ersten acht Monaten 2022 mehr Umsatz erzielen als im Zeitraum von Januar bis August 2019 (plus 5,8 Prozent bzw. plus 7,5 Prozent). Am deutlichsten verlieren die Reisebücher mit einem Rückgang von 17,3 Prozent.

Auch die Editionsformen können im August überwiegend nicht an das Ergebnis des Vorjahresmonats anknüpfen: Die Hardcover/Softcover müssen ein Minus von 3,3 Prozent hinnehmen, Karten/Globen sogar ein Minus von 12,0 Prozent. Noch deutlicher sind die Rückgänge bei den Hörbüchern (minus 28,3 Prozent). Zuwächse können dagegen die Taschenbücher (plus 4,2 Prozent) und die Kalender verbuchen (plus 3,6 Prozent). Kumuliert liegen die Hörbücher unter dem Ergebnis der ersten acht Monate des Vorjahres (minus 23,3 Prozent) und auch die Hardcover/Softcover liegen im Minus (minus 2,6 Prozent). Die anderen Editionsformen schneiden besser ab als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis des Vergleichszeitraums 2019 können nur die Hardcover/Softcover erreichen (plus 0,3 Prozent). Die Taschenbücher verzeichnen ein Minus von 4,5 Prozent. Alle anderen Editionsformen liegen – teils deutlich – zweistellig zurück.

Nora Bechler
Referentin Marktforschung
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.

Quelle

Der Buchmarkt in Deutschland setzt sich aus unterschiedlichen Vertriebswegen zusammen (Marktanteile beziehen sich auf das Jahr 2021). Das Handelspanel von Media Control deckt bisher die rot gefärbten Vertriebswege ab: Sortimentsbuchhandel, Warenhäuser, E-Commerce sowie teilweise die sonstigen Vertriebswege (Bahnhofsbuchhandel, Elektro- und Drogeriemärkte sind im Handelspanel von Media Control enthalten).

Der Branchen-Monitor BUCH basiert auf von Media Control Baden-Baden erhobenen Daten. Die statistische Grundlage des Panels bilden 5.716 Abverkaufsstellen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel (2.355 Abverkaufsstellen, davon 1.696 zum Bucheinzelhandel mit 1 bis 3 Standorten gehörend und 659 zu Buchfilialisten mit 4 oder mehr Standorten), Bahnhofsbuchhandel (479), Kauf- und Warenhaus (197), Elektro- und Drogeriemarkt (2.675) und E-Commerce (10, inkl. Amazon). Basis sind alle Abverkäufe (außer WG 8: Schule und Lernen) der an der Stichprobe teilnehmenden Händler, welche über die Kassensysteme erfasst werden und eindeutig identifizierbar sind. Erhebungszeitraum ist jeweils der erste bis letzte Tag eines Monats.

* Üblicherweise fließen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt keine Rechnungsumsätze in die Auswertungen für den Branchen-Monitor BUCH ein. Um das veränderte Kauf- und Lieferverhalten während der Ladenschließungen abzubilden, werden während dieser Zeiträume aber auch die Umsätze berücksichtigt, die die stationären Vertriebswege im Rechnungsgeschäft mit Privatpersonen erwirtschaftet haben.

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