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Ausgabe Februar 2022
Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt (jeweils Barumsatz*) sowie E-Commerce
1. Gesamt
Veränderung Januar 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2022 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 20,6 Prozent über dem vom Januar 2021, der Absatz 23,6 Prozent darüber. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise sanken im Schnitt um 2,4 Prozent.
2. Umsatzveränderung
Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2022 lag der Umsatz in den fünf Vertriebswegen 20,6 Prozent über dem vom Januar 2021.
3. Editionsformen
Umsatzveränderung Januar 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern in den fünf Vertriebswegen 17,6 Prozent über dem vom Januar 2021.
4. Warengruppen
Umsatzveränderung Januar 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2022 lag der Umsatz mit Belletristik in den fünf Vertriebswegen 42,6 Prozent über dem vom Januar 2021.
Vertriebsweg Sortimentsbuchhandel (nur Barumsatz*)
1. Gesamt
Veränderung Januar 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2022 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 64,2 Prozent über dem vom Januar 2021, der Absatz 80,2 Prozent darüber. Die von den Käufer*innen bezahlten Preise sanken im Schnitt um 8,9 Prozent.
2. Umsatzveränderung
Umsatzveränderung jeweiliger Monat 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2022 lag der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 64,2 Prozent über dem vom Januar 2021.
3. Editionsformen
Umsatzveränderung Januar 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2022 lag der Umsatz mit Hardcovern/Softcovern im Sortimentsbuchhandel 57,0 Prozent über dem vom Januar 2021.
4. Warengruppen
Umsatzveränderung Januar 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat
Börsenverein
Lesebeispiel: Im Januar 2022 lag der Umsatz mit Belletristik im Sortimentsbuchhandel 87,6 Prozent über dem vom Januar 2021.
Kurzkommentar zur Situation im Buchmarkt
Zuwächse zum Jahresauftakt, aber noch keine Normalität
Der Januar bringt deutliche Zuwächse im Vergleich zum Vorjahresmonat, allerdings ausgehend von einer niedrigen Basis. Denn die Buchhandlungen mussten im Januar 2021 in den meisten Bundesländern geschlossen bleiben, Umsätze und Absätze lagen damals also weit unter dem Normalniveau. Trotz der positiven Entwicklung ist das Vor-Pandemie-Level noch nicht wieder erreicht, insbesondere im Sortimentsbuchhandel vor Ort.
Die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt bewegten sich im Januar 2022 zusammen 20,6 Prozent über denen des Vorjahresmonats. Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenfalls deutlich an (plus 23,6 Prozent). Bei den bezahlten Preisen gab es dagegen einen Rückgang: Im Schnitt bezahlten die Käufer*innen im vergangenen Monat 14,43 Euro pro Buch und damit 2,4 Prozent weniger als im Vergleichsmonat. Damals waren die durchschnittlichen Verkaufspreise allerdings auch um 7,0 Prozent angestiegen.
Aufgrund der Ladenschließungen in den meisten Bundesländern im Januar 2021 ist auch der Vergleich mit dem Januar 2020 aufschlussreich, als es noch keine Pandemie-bedingten Einschränkungen gab. Hier zeigt sich, dass der Buchmarkt im Januar 2022 noch nicht an das Vor-Pandemie-Niveau anknüpfen kann: Der Umsatz liegt 3,1 Prozent unter dem vom Januar 2020 und beim Absatz ist der Rückgang noch deutlicher (minus 7,2 Prozent). Die im Schnitt für ein Buch bezahlten Preise stiegen hingegen an (plus 4,4 Prozent).
Im Sortimentsbuchhandel fällt das Plus im Vergleich zum Januar 2021 noch deutlicher aus – hier hatten die Ladenschließungen im Vorjahresmonat naturgemäß auch für besonders schmerzhafte Rückgänge gesorgt. Nur in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt durften damals die Buchhandlungen geöffnet bleiben. Im Vergleich zum sehr schwachen Vorjahresmonat kann der Buchhandel vor Ort ein Plus von 64,2 Prozent verbuchen. Beim Absatz verzeichnet das Sortiment im Januar 2022 ein Plus von 80,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahrsmonat. Die bezahlten Preise sanken im Schnitt deutlich um 8,9 Prozent auf 14,31 Euro, allerdings auch hier nach einem hohen Vorjahres-Anstieg (damals plus 15,4 Prozent). Verglichen mit dem Vor-Pandemie-Niveau im Januar 2020 ergeben sich allerdings deutliche Rückgänge: Sowohl Umsatz (minus 16,1 Prozent) als auch Absatz (minus 20,3 Prozent) verzeichnen ein zweistelliges Minus. Die Preise wirken im Zwei-Jahres-Vergleich hingegen durch einen Anstieg um 5,2 Prozent unterstützend. Für ein gekauftes Buch zahlten die Kund*innen im Schnitt 14,31 Euro statt 13,60 Euro.
Die großen Umsatzzuwächse im Vergleich zum Januar 2021 spiegeln sich auch bei den meisten Warengruppen wider (alle Vertriebswege). Den größten Zuwachs können – wie schon in den letzten Monaten des vergangenen Jahres – die Reisebücher vermelden, die diesmal 84,2 Prozent über dem sehr schwachen Ergebnis des Vorjahresmonats liegen (damals minus 61,9 Prozent). Die Belletristik – die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe – kann ihr schwaches Vorjahresergebnis (damals minus 26,2 Prozent) um 42,6 Prozent überbieten. Die Liste der meistverkauften Titel in den hier betrachteten Vertriebswegen wird im Januar von einer Neuerscheinung angeführt: „Vernichten“ von Michel Houellebecq (Dumont) kann sich den ersten Platz sichern. Darauf folgt die Taschenbuchausgabe von „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens (Heyne) und Platz drei geht an „In ewiger Freundschaft“ von Nele Neuhaus (Ullstein).
Die Kinder- und Jugendbücher liegen mit einem Plus von 12,2 Prozent über dem vergleichsweise guten Vorjahresmonat (minus 5,3 Prozent). Hier kann sich das Bilderbuch „Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE“ von Marc-Uwe Kling (Carlsen) an der Spitze der Bestsellerliste halten. Platz zwei geht an „Seawalkers (6). Im Visier der Python“ von Katja Brandis (Arena), das im Januar erschienene Finale der erfolgreichen Kinderbuch-Reihe. Darauf folgt noch einmal Marc-Uwe Kling: Der Longseller „Das NEINhorn“ (Carlsen) kehrt wieder in die Top 3 zurück.
Die Ratgeber schneiden mit einem Plus von 11,9 Prozent ebenfalls deutlich besser ab als im schwachen Januar des Vorjahres (damals minus 18,1 Prozent). Noch deutlicher legen die Sachbücher zu (plus 21,1 Prozent), ebenfalls ausgehend von einem niedrigen Vorjahresniveau (damals minus 21,4 Prozent). Dagegen verzeichnen die Wissenschaften ausnahmslos Rückgänge im Vergleich zum Vorjahresmonat, als sie teilweise sogar ein Plus verbuchen konnten. Die Warengruppe Geisteswissenschaften, Kunst, Musik verbucht ein Minus von 2,8 Prozent. Bei den Segmenten Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik (minus 12,7 Prozent) und Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft (minus 16,1 Prozent) fällt der Umsatzrückgang noch deutlicher aus.
Verglichen mit den Umsätzen im noch nicht von der Corona-Pandemie beeinträchtigten Januar 2020 sieht die Bilanz bei den Warengruppen schlechter aus. Insbesondere gilt das für die Reisebücher, die gegenüber dem Vergleichsmonat fast ein Drittel des Umsatzes eingebüßt haben (minus 29,8 Prozent). Die Ratgeber verzeichnen ein Minus von 8,4 Prozent, das Sachbuch ein Minus von 4,9 Prozent. Auch die Wissenschaften können nicht an das Umsatzniveau vom Januar 2020 anknüpfen. Dagegen können die Belletristik (plus 5,3 Prozent) und die Kinder- und Jugendbücher (plus 6,4 Prozent) im Vergleich zum Vor-Pandemie-Niveau sogar ein Plus verbuchen.
Bei den Editionsformen müssen im Januar nur die Hörbücher Rückgänge im Vergleich zum Vorjahresmonat hinnehmen (minus 4,0 Prozent). Hardcover/Softcover (plus 17,6 Prozent) und Taschenbücher (plus 28,6 Prozent) liegen dagegen deutlich im Plus. Den größten Umsatzzuwachs können mit einem Plus von 84,4 Prozent die Karten/Globen verbuchen, bei denen die Rückgänge im Vergleichsmonat aber auch besonders groß waren (minus 60,5 Prozent). Die Kalender können ebenfalls einen deutlichen Umsatzzuwachs erzielen (plus 40,9 Prozent), auch hier ausgehend von einem besonders schwachen Ergebnis im Vorjahresmonat (minus 45,8 Prozent). An das Umsatzniveau vom Januar 2020 können allerdings nur die Hardcover/Softcover anknüpfen (plus 0,9 Prozent). Die Taschenbücher verlieren 6,5 Prozent, die anderen Editionsformen liegen sogar deutlich zweistellig im Minus.
Nora Bechler
Referentin Marktforschung
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Quelle
Der Buchmarkt in Deutschland setzt sich aus unterschiedlichen Vertriebswegen zusammen (Marktanteile beziehen sich auf das Jahr 2020). Das Handelspanel von Media Control deckt bisher die rot gefärbten Vertriebswege ab: Sortimentsbuchhandel, Warenhäuser, E-Commerce sowie teilweise die sonstigen Vertriebswege (Bahnhofsbuchhandel, Elektro- und Drogeriemärkte sind im Handelspanel von Media Control enthalten).
Börsenverein
Der Branchen-Monitor BUCH basiert auf von Media Control Baden-Baden erhobenen Daten. Die statistische Grundlage des Panels bilden 5.716 Abverkaufsstellen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel (2.355 Abverkaufsstellen), Bahnhofsbuchhandel (479), Kauf- und Warenhaus (197), Elektro- und Drogeriemarkt (2.675) und E-Commerce (10, inkl. Amazon). Basis sind alle Abverkäufe (außer WG 8: Schule und Lernen) der an der Stichprobe teilnehmenden Händler, welche über die Kassensysteme erfasst werden und eindeutig identifizierbar sind. Erhebungszeitraum ist jeweils der erste bis letzte Tag eines Monats.
* Üblicherweise fließen in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhaus, Elektro- und Drogeriemarkt keine Rechnungsumsätze in die Auswertungen für den Branchen-Monitor BUCH ein. Um das veränderte Kauf- und Lieferverhalten während der Ladenschließungen abzubilden, werden während dieser Zeiträume aber auch die Umsätze berücksichtigt, die die stationären Vertriebswege im Rechnungsgeschäft mit Privatpersonen erwirtschaftet haben.
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