Flexibles Beitragsmodell ab 2026

Der steigende Kostendruck und der sich fortsetzende Mitgliederrückgang, im Wesentlichen aus demographischen Gründen und Filialisierung, führen zu einer sich weiter öffnenden Schere zwischen Beitragseinnahmen und Kostenentwicklung. Diese Entwicklung kann der Börsenverein bei gleichbleibendem Leistungsniveau nicht allein durch Einsparungen ausgleichen. Daher ist eine Anpassung der Beiträge zur Sicherung der Arbeitsfähigkeit des Verbands unumgänglich.

Ab 2026 ist ein jährliche Beitragsanpassung geplant. Dafür wird das geometrische Mittel der letzten fünf Jahre des Verbraucherpreisindexes, also der offiziellen Messgröße für die Inflation in Deutschland vom Statistischen Bundesamt, mit einem 10%igem Abschlag angewandt.

Beispielrechnung mit den Beitragsgruppen 1, 14 und 40:

 *Geometrisches Mittel des Verbraucherpreisindexes über 5 Jahre in % auf Basis der jährlichen Werte der EZB berechnet. Die jährlichen Werte entsprechen die prozentuale Veränderung von 30. Juni bis 30. Juni des Folgejahres.

Für die Verbraucherpreisindexprognose wurde das mittelfristige Inflationsziel der EZB in Höhe von 2 % unterstellt.

Die Beiträge wurden zuletzt 2021 erhöht. 2018 war eine dreistufige Beitragserhöhung beschlossen worden, die 2019, 2020 und 2021 durchgeführt wurde.

Das Modell wurde in zwei Arbeitsgruppen entwickelt, einer „Alpha“- und einer „Beta“-Gruppe, bestehend aus Vertreter*innen des Haupt- und Ehrenamts. In der Alpha-Gruppe wurde die Datenlage geprüft, mögliche Modelle auch aus anderen Ländern und Branchen wurden verglichen und ein erstes Konzept erarbeitet. Die Beta-Gruppe unterzog die Ergebnisse der Alpha-Gruppe einer kritischen Untersuchung und passte sie an.

Bei einer Deflation wird die Anwendung ausgesetzt, eine Rückzahlung wird es nicht geben.

Das ist momentan noch nicht in allen Landesverbänden entschieden. Der Beitrag für Mitglieder der Regionalgeschäftsstelle NRW wird automatisch mit dem Bundesverbandsbeitrag erhoben. In den Landesverbänden Baden-Württemberg und Bayern sind die Mitgliedsbeiträge prozentual an den Bundesverband gekoppelt: Erhöhen sich die Beiträge im Bundesverband, erhöhen sich automatisch auch die Mitgliedsbeiträge der Landesverbände Baden-Württemberg und Bayern. In den vier Landesverbänden Berlin-Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Nord und Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen gibt es keine vergleichbare Verknüpfung mit den Bundesverband-Beiträgen. Die Mitglieder dieser Landesverbände werden 2025 auf den jeweiligen Hauptversammlungen darüber entscheiden, ob und wie sie die Beitragsstaffeln ab 2026 ändern. Ob die einzelnen Landesverbände dem vorgeschlagenen flexiblen Beitragsmodell folgen und ob sie – das wäre ein weiterer Schritt in der Vereinfachiung der Beitragserhebung – grundsätzlich eine prozentuale Koppelung an den Bundesverband anstreben, wird derzeit in den Vorständen der Landesverbände diskutiert. Hier geht es zu den Beitragsstaffeln.

Die jährliche Steigerung der Inflationsrate soll jeweils zum 30. Juni eines Jahres mit dem 30. Juni des Vorjahres festgestellt werden, damit die Daten des Statistischen Bundesamts vor dem neuen Beitragsjahr vorliegen.

Der anzuwendende Index wird laut Vorschlag mit einer Nachkommastelle im vierten Quartal eines laufenden Jahres für das Folgejahr auf der Website des Börsenvereins unter der Rubrik „Mitgliedsbeiträge“ bekanntgegeben.