Agency-Modell
Kommissions-Modell: Beim Vertrieb von E-Books ist neben dem klassischen (Groß-)Handel (Wholesale) als weiteres Geschäftsmodell das Kommissions-Modell (Agency) zu nennen. Hierbei setzt der Rechteinhaber (z. B. Verlag) für den Verkauf seiner E-Books Kommissionsagenten (und ggf. Unterkommissionsagenten) ein. Diese verkaufen in eigenem Namen – aber auf fremde Rechnung – und erhalten vom Verlag (Inhaber der Rechte) Provisionen statt Rabatte wie im klassischen Handelsmodell. Die Preishoheit obliegt allein dem Rechteinhaber, der „Händler“ ist also auch in Ländern ohne Buchpreisbindung an den vom Rechteinhaber vorgegebenen Endkundenpreis (Ladenpreis) gebunden. Zwischenhändler und Einzelhändler fungieren im Agency-Modell somit als Agenten, über die der Endkunde E-Books zum vom Verlag verbindlich festgelegten Preis bezieht. Dafür trägt der „Händler“ als (Unter-)Kommissionsagent keine Geschäftsrisiken bezüglich der ihm übertragenen Tätigkeit. Er kann aber nicht wie ein Kommissionär nach § 400 HGB selbst in das Geschäft eintreten.