ABC des Zwischenbuchhandels

Bestsellerlisten


Im Buchhandel existieren in der Zwischenzeit viele Bestsellerlisten oft nach Formaten und/oder Warengruppen aufgeteilt, die von Fachzeitschriften oder Dienstleistern (wie der GfK oder media control) in deren Auftrag im Verbreitenden Buchhandel erhoben werden. Je nach Zusammensetzung der verschiedenen Panels (Haushalte und Handel) kann es dabei zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, weil die einschlägigen Daten entweder aus AUfzeichnungen der Haushalte kommen oder auf Verkaufszahlen (aus Scannerkassen usw.) beruhen, aber nicht mehr (nur – wie früher) auf den Einschätzungen der am Panel beteiligten Buchhandlungen. Bei Daten aus Haushaltspanels entsteht u. U. ein „Mittelstandsbauch“, weil diese Käuferschicht überrepräsentiert ist. In beiden Fällen fehlen die Daten aus Rechnungsumsätzen. Die andere Quelle sind die Sellerlisten der Barsortimente, die auf dem Ranking der (monatlichen) Verkaufszahlen ihrer Lagertitel basieren und in Fachzeitschriften veröffentlicht werden (Marktinformation). Wo es um Bestseller nach Warengruppen/Formaten und um Trends von verschiedenen Warengruppen geht, ist die richtige Eingruppierung der Titel in die Warengruppen notwendig, die auf der Warengruppensystematik beruht. Manche Verlage gruppieren ihre Titel aber weniger nach dem Inhalt als nach der Präsentation im Sortimentsbuchhandel (nach Warengruppen) oder nach der Erfolgswahrscheinlichkeit in bestimmten Sellerlisten aufzutauchen. In manchen Titelsegmenten ist auch die Zuordnung schwierig, weil die Titel sich z. B. sowohl an Jugendliche als auch an Erwachsene richten. Für eine große Diskussion sorgten 2011/12 die Wünsche einiger Verleger und der großen deutschen Nachrichtenmagazine neben den Hardcover- und Taschenbuch-Bestsellerlisten eine dritte Bestsellerliste für die preislich dazwischen liegenden Klappenbroschuren („Paperback-Bestseller“) einzurichten.
Von den Bestsellerlisten zu unterscheiden sind die „Bestenlisten“ (z. B. SWR), die auf der Basis von Wertungen (Jury aus Kritikern, Verlegern usw.) entstehen. Dazu gehören die meisten Empfehlungslisten (avj, Stiftung Lesen usw.).