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Begegnungsort in Grünberg fortführen und ausbauen
Anja Münscher hat den Schritt gewagt und die Buchhandlung Reinhard im hessischen Grünberg von ihrem bisherigen Chef übernommen. Der Landesverband hat sie nach ihren Beweggründen gefragt.
Warum haben Sie sich für eine Übernahme entschieden?
Ich habe schon immer mit sehr viel Herzblut und persönlichem Engagement in unserer Buchhandlung (seit 2000) gearbeitet und war glücklich damit, Familie und Arbeit unter einen Hut bringen zu können. Leider ist mein Mann im Herbst 2020 viel zu früh verstorben und als Herr Reinhard uns seine Pläne bezüglich der Buchhandlung unterbreitete, habe ich mich nach Gesprächen mit meiner Familie und Freunden und einigen schlaflosen Nächten relativ schnell dazu entschlossen, die Buchhandlung zu meinem „Baby“ zu machen. Damit war die Übernahme für mich die einzig logische Konsequenz, eine meiner besten Entscheidungen.
Seit wann spielen Sie schon mit dem Gedanken einer eigenen Buchhandlung und wie haben Sie sich auf die Übernahme vorbereitet?
Ehrlich gesagt war das nie ein Thema für mich. Durch meine Anstellung in der Buchhandlung konnte ich die Liebe zu Büchern, Kontakt mit Menschen und meine Freude an Zahlen unter einen Hut bringen Das hätte gerne so bleiben können, sollte aber nicht sein. Aufgrund meiner kaufmännischen Ausbildung war ich schon immer für die Lohn-, Finanz- und Betriebsbuchhaltung zuständig, so dass ich ziemlich genau wusste, was die Übernahme mit Aktiva und Passiva mit sich bringt. Im Hinblick auf IT-Technik und -Sicherheit haben wir vieles modernisiert und nicht nur dem Einkauf und der Präsentation unseren eigenen Stempel aufgedrückt.
Empfinden Sie es als Verantwortung, Teil einer Buchhandlung zu sein, die bereits eine so lange Geschichte in Grünberg hat?
Natürlich sehe ich mich nicht nur gegenüber meinen Mitarbeiter*innen in der Verantwortung sondern auch Grünberg mit Umgebung und seinen Einwohnern, die mich ja schon lange kennen und mit offenen Armen als neue Inhaberin empfangen haben. Über unser Engagement in der Grünberger Werbegemeinschaft und Zusammenarbeit mit vielen regionalen Vereinen und heimischen Institutionen hoffen wir, einen nicht unerheblichen Beitrag zur Attraktivität Grünbergs beitragen zu können.
Herr Reinhard hat bisher viel Wert auf Leseförderung gelegt. Haben Sie vor dies beizubehalten oder auszubauen?
Die Aktivitäten und Veranstaltungen zur Leseförderungen, die enge Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen sind definitiv weiterhin für uns wichtig. Seit Jahren legen wir hier vor Ort als Team sehr viel Wert darauf und das soll auch so bleiben. Durch meine Übernahme und dem langjährigen Engagement unserer verantwortlichen Mitarbeiterin bleibt diese Kontinuität bestehen. Leseförderung und die Liebe zu Büchern sind für uns eine Herzensangelegenheit und wir sehen noch viel mehr Möglichkeiten.
Wie sieht Ihre Vision für die Zukunft der Buchhandlung aus?
Wir sind und bleiben innovativ und authentisch, wollen die Arbeit mit neuen Medien ausbauen und nutzen alle Angebote und Möglichkeiten, wie Kulturpass usw., um das Bestmögliche für unsere Kund*innen zu tun. Gerne organisieren wir auch mal etwas Außergewöhnliches für die Region, wie neulich eine größere Kabarettveranstaltung in einem Ortsteil-DGH. Mein tolles, engagiertes Team und ich sind mit Spaß und Freude bei der Arbeit, was sich auch auf unsere Kund*innen überträgt. Dieses „Feeling“ möchten wir weiterhin leben und verbreiten und ein Ort der Begegnung sein, wo man sich wohl fühlt und gerne aufhält.