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Übergabe der Altstadt-Buchhandlung Ratingen
Frühzeitig die Übergabe regeln
Zum 31. Dezember 2022 hat Sven Rabanus seine Altstadt-Buchhandlung Ratingen an seine bisherige Mitarbeiterin Katharina Markus übergeben, wie sie dem Börsenblatt berichtet hat. Über den erfolgreichen Verkauf hat Rabanus mit dem Börsenverein gesprochen.
Sie haben Ihre Buchhandlung an eine Mitarbeiterin übergeben. Das kommt gar nicht so oft vor. Wie ergab sich das bei Ihnen?
Unkompliziert und eigentlich war es ein Selbstläufer. Wir haben uns zu Beginn des Jahres 2020 zusammengesetzt und ich habe Katharina Markus gefragt, ob sie sich mit dem Gedanken, die Buchhandlung zu übernehmen, anfreunden könnte. Eine halbe Stunde später hatte es zwar noch keinen Handschlag gegeben, aber im Grunde waren wir uns einig. Alle anderen Optionen waren damit vom Tisch. Ich begreife das als Glücksfall.
Auf diese Weise ergibt sich auch eine Übergangszeit. Wie nutzen Sie die und was möchten Sie Ihrer Nachfolgerin mit auf den Weg geben?
Die Altstadt-Buchhandlung ist eine kleine Buchhandlung, wir sind drei Sortimenter*innen. Die Kolleginnen haben schon vorher sehr eigenverantwortlich gearbeitet. Aber nach den grundlegenden Gesprächen hat sich dies noch intensiviert, eigentlich hatte die Buchhandlung von diesem Moment an einen Chef und eine Chefin. Es hilft beiden Seiten, wenn unternehmerische Entscheidungen im Dialog auf Plausibilität abgeklopft werden können.
Natürlich hoffe ich, dass meine Arbeit Spuren hinterlässt. Aber im Prinzip kann ich nur hoffen, dass meine Nachfolgerin ihren eigenen Weg gehen wird und auch neue Akzente setzt.
Bei einer Übergabe gibt es viele finanzielle und vertragliche Dinge zu klären. Haben Sie sich professionelle Unterstützung von einer Betriebsberatung oder Steuerberatung geholt?
Wir haben beide intensive Gespräche mit unseren Steuerberatern geführt, auf eine weitergehende Beratung haben wir verzichtet. Dies hängt sicherlich damit zusammen, dass beide Seiten den Betrieb und seine Strukturen ähnlich gut kennen und die Höhe des Kaufpreises nicht ewig diskutiert werden musste.
Welche Tipps haben Sie für Kolleg*innen, die ebenfalls ihre Nachfolge planen?
Mir erscheint die interne Lösung als ideal für einen Betrieb unserer Größe und Ausrichtung. Wir halten große Stücke auf unsere Individualität und Unabhängigkeit. Wenn es einen oder eine geeignet erscheinende*n Kandidat*in geben sollte, der oder die grundsätzliche Ausrichtung fortführen will – nur zu!
Früh mit der Planung und den Gesprächen zu beginnen. Der aktuelle Geschäftsbetrieb kann von der Klarheit darüber, wie es weitergehen wird, nur profitieren. Außerdem wird man nicht kalt erwischt, wenn der Wechsel plötzlich vorgezogen werden soll.
Was werden Sie nach Ihrem Abschied vermissen und worauf freuen Sie sich schon besonders nach Ihrer Buchhandlungszeit?
Den Packtisch, auf die Zeit ohne Packtisch.
Die Kund*innen, auf die Zeit ohne sie.
Es ist halt ambivalent …
Auf jeden Fall freue ich mich auf die vielen, noch ungelesenen Bücher und auf die Schätze, die es zu entdecken gilt.