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Ihr Konzept
Ob Neugründung oder Übernahme: Die strategische Ausrichtung oder Neuausrichtung einer Buchhandlung ist oft von größerer Relevanz als die Frage der Finanzierung des Vorhabens. Denn was nützt eine solide Finanzierung, wenn die Buchhandlung nach der Eröffnung oder Neueröffnung die Interessen und Bedürfnisse ihrer Kund*innen nicht bedient und aufgrund geringer Umsätze schnell in eine Schieflage gerät? Natürlich ist das Thema der strategischen Ausrichtung einer Buchhandlung eine „unendliche Geschichte“. Deshalb können (und sollen) hier nur einige Grundzüge angedeutet werden.
„Die Kund*innen stehen an erster Stelle“
Bei jeder strategischen Ausrichtung einer Buchhandlung steht die Kundschaft an erster Stelle – und nicht die literarischen (oder sonstigen) Vorlieben der Inhaber*in. Idealerweise sucht man nach einem Standort, an dem sich beide Interessenslagen weitgehend zur Deckung bringen lassen.
„Je mehr soziodemographische Daten man erheben kann, umso besser ist die Kenntnis der potentiellen Kundschaft.“
Überhaupt, der Standort. Die Suche danach wirft schon viele Fragen auf, die beantwortet werden müssen. Je allgemeiner das Sortiment ist, umso wichtiger ist ein Standort mit hoher Frequenz in der Straße, guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und zugänglichen Parkplätzen. Wie sieht die Konkurrenzsituation in der Umgebung aus? Wie hoch ist die Kaufkraft der Anwohner*innen? Wie sieht deren durchschnittliches Bildungsniveau aus? Wie groß (oder gering) die Arbeitslosigkeit? Kurz: Je mehr soziodemographische Daten man erheben kann, umso besser ist die Kenntnis der potentiellen Kundschaft und umso genauer lässt sich ein Profil der Buchhandlung formulieren, das die Kundschaft auch anspricht.
Wenn das Sortimentsangebot sehr speziell ist (Buchhandlung für Freizeit und Sport), treten diese Fragen in den Hintergrund. Dann gibt es in der Nähe oder sogar in der Stadt überhaupt kein konkurrierendes Angebot im stationären Bereich. Wohl aber im Netz, was wiederum besondere Strategien zur Sichtbarkeit des Unternehmens erfordert.
„Man kann viel aus den Fehlern der Mitbewerber lernen.“
Wer eine Buchhandlung gründen oder übernehmen will, sollte vorher möglichst viele Buchhandlungen besuchen und genau darauf achten, wie sie wirken. Begreift man schnell, wo sich die Romane und die Sachbücher, die Kinderbücher und die Reiseliteratur befinden? Macht die Buchhandlung insgesamt einen hellen, freundlichen, offenen Eindruck? Wie reagieren die Mitarbeiter*innen auf die Kund*innen? Man kann vieles, natürlich an Positivem und Negativem, aus dem Auftreten der Mitbewerber*in lernen.
Vor allem aber sollte man den Rat von erfahrenen Expert*innen suchen und mit ihnen die eigenen Vorstellungen diskutieren. Dies können die Geschäftsführungen der Landesverbände oder spezielle Betriebsberater*innen sein.