Die Rahmenbedingungen für den Handel mit Büchern sind in Deutschland einzigartig. Durch den reduzierten MwSt.-Satz und die gesetzliche Buchpreisbindung kann der Buchhandel auch für kleinste Unternehmen ein sicheres und durchaus lohnendes Geschäft sein. Nach wie vor gibt es hierzulande mehr als zweieinhalbtausend Buchhandlungen mit weniger als einer halben Million Euro Umsatz. Davon arbeitet mehr als die Hälfte mit ein oder zwei Beschäftigten. Zwar fehlen die preispolitischen Optionen, dafür lässt sich aber insbesondere über die Vielzahl an Einkaufsmöglichkeiten und Kooperationen sowie eine gut  überlegte Auswahl an Non-Book-Artikeln auf die Handelsspanne einwirken. 

Neu gründen oder übernehmen?

Der wichtigste Erfolgsfaktor im Einzelhandel ist der Standort. Überlegen Sie also gut, wo Sie sich eine Existenz im Buchhandel schaffen wollen. Die Übernahme einer bestehenden Buchhandlung ist in aller Regel weit weniger risikoreich, als die Gründung am neuen Standort. Der bereits vorhandene Kundenstamm kann gepflegt und über geeignete Marketing- und Profilbildungsmaßnahmen weiter ausgebaut werden.

Viele junge Existenzgründungen haben aber zuletzt auch bewiesen, dass eine gut und klug geplante sowie engagierte Gründung am neuen Standort ebenfalls erfolgreich verlaufen kann. Für alle Jungunternehmer*innen im Buchhandel gilt in jedem Fall: Wer sich aktiv um seine Kunden bemüht, ein gut durchdachtes und zu Standort und Kundschaft passendes Sortiment (inkl. der Nebensortimente) anbietet, eine innovative aber zumindest kundennahe Ladengestaltung offeriert und sich möglicherweise auch als kultureller Veranstaltungsort einen Namen macht – der ist stationär gut aufgestellt und kann damit den Grundstein für seinen wirtschaftlichen Erfolg legen.