Initiativen des Börsenvereins und der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins

Eine Übersicht der Projekt-Webseiten des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Blogbeitrag Nachwuchsblog

Unser Buch des Monats Februar: Laura Cwiertnia »Auf der Straße heißen wir anders«.

Voll lit – wir küren unser Buch des Monats Februar!»Auf der Straße heißen wir anders«, ein Debüt von Laura Cwiertnia, ist ein besonderes Leseerlebnis, das über Heimat, Vergangenheit und Generationen erzählt.
Erstellt am 19.02.2022


Rezension von Tobias Groß

Wieviel wissen Kinder von der Vergangenheit ihrer Eltern? Was weiß die Enkelgeneration über die Erlebnisse der Großeltern? Oftmals wissen wir nicht, was Menschen die Teil unserer Familie sind, wirklich erlebt haben. Gehüllt in einen Mantel des Schweigens, ist die eigene Vergangenheit kein Thema. Der Schutz des Ichs steht im Vordergrund. Und der Menschen die wir lieben.

Karla, die eigentlich Karlotta heißt und im Nord-Bremer „Problembezirk“ Vegesack aufgewachsen ist, muss genau das erleben, als ihre Großmutter Maryam stirbt. Sie denkt ihre Oma zu kennen, sie glaubt alles über ihren Vater zu wissen. Doch das stimmt nicht, denn in der Biografie der beiden gibt es Geheimnisse, welche zurückgehalten werden sollen. Doch als Karla mit ihrem Vater Avi nach Armenien reist und die Wurzeln der Familie sucht, kommen dunkle Geschehnisse ans Tageslicht – und offenbaren Karla, warum ihre Großmutter nach Deutschland fliehen musste und ihr Vater in Istanbul unter falschem Namen aufwuchs.

Laura Cwiertnias Roman »Auf der Straße heißen wir anders« ist ein feinfühliger Generationenroman, der die großen Themen Herkunft, Heimat und Identität(en) in eine Reise in die Vergangenheit packt. Eine Vergangenheit die geprägt ist vom Genozid an den christlichen Armenier:innen in der Türkei, welcher Karlas Familie auf ewig begleiten wird. »Auf der Straße heißen wir anders« ist ein fabelhaft erzählter, multiperspektivischer Roman auf mehreren Zeitebenen. Eine außergewöhnliche Migrationsgeschichte über eine junge Frau zwischen den Welten, die über ein Erbstück zu ihrem Vater findet. Laura Cwiertnia ist ein eindrucksvolles Debüt gelungen, über welches die Leser:innen lange nachdenken werden. Definitiv ein Highlight des Literaturfrühjahrs 2022 – absolut lesenswert!

Laura Cwiertnia: »Auf der Straße heißen wir anders«, Roman, Klett-Cotta, Februar 2022, 240 Seiten, 22,- €


27.06.2024

Unser Buch des Monats Juni: »Kafka. Um sein Leben schreiben« von Rüdiger Safranski

Voll lit! Wir küren unser Buch des Monats Juli, passend zum Kafka Jubiläum, diesmal eine Biographie.

30.05.2024

Unser Buch des Monats Mai: »Gewässer im Ziplock« von Dana Vowinckel

Wir küren unser Buch des Monats Mai! Mit Vorfreude auf den Sommer und tiefen Gefühlen.

25.05.2024

Hallo Welt, da sind wir!

Wir begrüßen unsere neue Taskforce in der Zukunfts-AG: Politische Aufklärung!