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Unser Buch des Monats Oktober: Jan-Philip Sendker - »Akikos stilles Glück«

Voll lit! Wir küren unser Buch des Monats Oktober: Eine einfühlsame Geschichte über Einsamkeit, aber auch Zugehörigkeit in der modernen Gesellschaft.
Erstellt am 09.10.2024


Rezension von Tobias Groß

Wenn wir wollen, könnten wir ständig unter Menschen sein. Wohl nie zuvor in der Geschichte der Menschheit gab es so viele und so einfache Möglichkeiten des Netzwerkens, des Austauschs, des In-Kontakt-Bleibens. Und trotzdem ist die Gefahr ziemlich groß allein zu sein. Zu bleiben. Und einem diffusen Gefühl ausgeliefert zu sein, dass man nicht in diese Welt gehört und niemals ein Teil der Gesellschaft werden wird. 

So ergeht es der Buchhalterin Akiko, der titelgebenden Protagonistin in Jan-Philipp Sendkers großartigem Roman. Auch drei Jahre nach dem Tod ihrer geliebten Mutter, ist Akiko noch immer von einer großen Leere geplagt, gegen die auch die Abende mit ihrer Kollegin und besten Freundin Naoko nicht helfen. Doch sie will keine engeren Beziehungen eingehen, sehnt sich nicht nach der Anwesenheit eines Geliebten und stellt sich immer öfter die Frage, was mit ihr eigentlich nicht stimmt. Was Realität, was Illusion ist. Und wer sie wirklich ist. Als sie im nächtlichen Tokio zufällig ihrem ehemaligen Mitschüler Kento begegnet, der heute völlig zurückgezogen lebt und den Kontakt zu Menschen scheut, öffnen sich die Tore zur Vergangenheit. Für Akiko ein riesengroßes Glück, denn zusammen begeben sich die beiden auf die Suche nach ihrer Andersartigkeit und finden heraus, warum Akikos bisheriges Leben einer großen Lüge glich. Ganz besonders ihre Kindheit.  

Mit »Akikos stilles Glück« hat Jan-Philipp Sendker einen großartigen und unglaublich einfühlsamen Roman vorgelegt, dessen ruhiger Handlungsverlauf eine echte Wohltat in Zeiten der großen Hektik ist. Und auch die sanfte Melancholie, die in Akikos Leben permanent zum Vorschein kommt. Darüber hinaus ist Sendker das Kunststück gelungen, dass sein in Japan spielender Roman, in dessen Mitte auch eine Japanerin steht, zu keiner Zeit unglaubwürdig ist und einen zu stereotypisch-westlichen Blick auf den Alltag in diesem Land wirft. »Akikos stilles Glück« ist daher ein echtes literarisches Highlight und sehr lesenswert für alle, die sich schon so oft die Frage gestellt haben, warum sie in dieser Gesellschaft nicht zu funktionieren scheinen. Aber warum das auch vollkommen gut so ist.  

Jan-Philip Sendker - »Akikos stilles Glück«, Roman

Blessing Verlag, September 2024, 384 Seiten, 24,00€, 978-3-89667-629-0


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