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Auftakt der Leipziger Buchmesse: Bücher sichern Demokratie in unsicheren Zeiten

Appell an Politik: Förderung von Kultur ist Investition in die Zukunft / Leitplanken für KI und Abbau von Bürokratie benötigt / Umsätze stabil, aber wirtschaftliche Lage angespannt / 200 Jahre Börsenverein
Erstellt am 26.03.2025


Der Bücherfrühling 2025 fällt in eine unruhige gesellschaftliche und politische Lage. „In einer disruptiven Zeit, in der eine rechtsextreme Partei die zweitstärkste Kraft im Bundestag ist, stellt das Buch eines der wichtigsten Elemente dar, um Demokratie und Vielfalt im Morgen und Übermorgen zu sichern“, so Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels heute zum Auftakt der Leipziger Buchmesse. „Bücher weiten den Horizont für die Perspektiven anderer und fördern Empathie, sie nehmen Fake News mit gesicherten Informationen den Wind aus den Segeln und fördern die Lesefähigkeit bei den Jüngsten, damit sie sich zukünftig fernab populistischer Parolen ihre eigene Meinung bilden können.“ 

Verlage und der Buchhandel, die mit großem Engagement bei schmalem Ertrag Bücher herstellen und vertreiben, brauchen Sicherheit und Perspektive, damit sie weiterhin diese Arbeit leisten können. Kraus vom Cleff: „Ebenso wie die Demokratie hängt die Zukunft unserer Branche unmittelbar davon ab, wie die Politik auf die aktuellen Herausforderungen reagiert: Big Tech klaut ungeahndet die aufwändig produzierten Inhalte unserer Bücher und füttert damit z.B. ihre KIs. Die Bürokratielasten sind kaum mehr zu meistern und treffen vor allem kleine Akteure mit geringen personellen und finanziellen Ressourcen. Darüber hinaus lässt der anhaltend hohe Kostendruck sich weder durch die moderat gestiegenen Preise noch durch Einsparungen kompensieren – viele Branchenunternehmen sind am Limit.“

Die Lage auf dem Buchmarkt sei – wie in der gesamten Wirtschaft – weiterhin stark angespannt. Zwar könne die Buchbranche in schwierigen Zeiten ihre Umsätze halten: Das vergangene Jahr schloss sie mit einem leichten Umsatzplus von 0,8 Prozent ab. Nach den ersten beiden Monaten 2025 liegt das Branchengeschäft auf Vorjahresniveau. Die Branche bekomme allerdings weiterhin die allgemeine Kaufzurückhaltung und Verbraucherverunsicherung zu spüren.

Kraus vom Cleff appellierte angesichts dessen an die Politik, die gerade am Regierungsprogramm für die kommende Legislaturperiode arbeitet: „Die Förderung von Kultur ist keine Subvention, sondern eine Investition in die Zukunft. Neben der Fortführung bewährter Maßnahmen wie der Buchpreisbindung und dem verringerten Mehrwertsteuersatz brauchen wir rechtliche Leitplanken für KI in Deutschland und Europa. Zudem muss die Bürokratie drastisch zurückgefahren werden. Wo nötig, sollte die Politik auch gezielte Fördermaßnahmen für die Branche in den Blick nehmen“, sagte Peter Kraus vom Cleff.

Der Börsenverein begeht in diesem Frühjahr sein 200. Jubiläum. 1825 in Leipzig gegründet, ist er heute der älteste Wirtschaftsverband Deutschlands. Mit Aktionen und Veranstaltungen, auch am Gründungsort Leipzig, rückt der Verband das ganze Jahr über die Zukunftsthemen der Branche und der Gesellschaft in den Fokus. Weitere Informationen unter www.neue-kapitel.de

Programmtipps des Börsenvereins

PREISVERLEIHUNG | Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik
Donnerstag, 27.3., 14 Uhr | Forum Die Unabhängigen, Halle 5, H313

Karrieretag Buch und Medien für Nachwuchskräfte
Freitag, 28.3., ganztägig | Fachforum, Halle 5, H700
 

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